Dove-Elbe erhalten – Bedeutung für Tourismus und Wirtschaft im Bezirk Bergedorf am und auf dem Wasser

WSB und GVM setzen sich dafür ein, dass die Dove-Elbe in ihrer jetzigen Form erhalten bleibt und nicht an die Tideelbe angeschlossen wird. Nur so kann sie als wichtiger Wirtschafts-, Tourismus- und Freizeitstandort des Bezirks Bergedorf weiterbestehen.

Wirtschaft, Tourismus und Freizeit:

Bergedorf und die Vier- und Marschlande haben Hamburgs längstes Gewässernetz. Die Bille, die Elbe sowie ihre Seitenarme Dove-Elbe und Gose-Elbe bieten neben vielen Badeseen hochwertige und preisgünstige Erholung und viel Lebensqualität für Gäste und Einwohner gleichermaßen. Hier gibt es zahlreiche Möglichkeiten, mit einem Boot die Natur zu entdecken oder mit einem Fahrgastschiff die Idylle einer besonderen Kulturlandschaft zu erleben.

Besonders die Dove-Elbe bietet mit ihrer Tideunabhängigkeit optimale Gegebenheiten für Freizeitaktivitäten im und auf dem Wasser. Der hiesige Wassertourismus bereichert den Tourismus in Hamburg um eine authentische und damit gesuchte Facette. Hamburg ist eine wachsende Stadt und verzeichnet ständig steigende Touristenzahlen. Immer mehr Einwohner und Gäste suchen Ziele abseits der bekannten Hotspots im Stadtkern. Die Hamburg Tourismus GmbH (HHT) setzt daher auf eine breitere Verteilung der Touristenströme in Richtung der Bezirke, auf eigenen Charakter der Angebote und immer
stärker auf Nachhaltigkeit. Das bietet die Dove-Elbe mit ihren Möglichkeiten.

Der Bezirk Bergedorf arbeitet seit 2002 im Rahmen seiner Wirtschaftsförderung aktiv an der Entwicklung eines sanften Tagestourismus in den ländlichen Vier- und Marschlanden und im Stadtkern Bergedorfs. Der Strukturwandel in Landwirtschaft und Gartenbau erfordert eine dynamische Sicherung der Erwerbsmöglichkeiten und die Erschließung neuer nachfragegerechter Geschäftsfelder. Dieser Entwicklung haben sich Werften und
Bootsservicebetriebe angeschlossen. Konkret für die Dove-Elbe heißt das, dass Bootsvermietungen und Charterbasen in den letzten beiden Jahrzehnten entstanden sind. Jachthäfen haben in Modernisierungen investiert. Im Bereich der Dove-Elbe liegen um die 1.000 Jachten.

Im Bezirk Bergedorf wurde viel in die Steigerung der Attraktivität des Wassersportreviers Dove-Elbe investiert. Die Krapphofschleuse wurde zur Selbstbedienungsschleuse umgerüstet und es wurden Stege zum kostenfreien Liegen für Sportboote im Bergedorfer Hafen/Serrahn gebaut, die nur über die Dove-Elbe zu erreichen sind. Für die seinerzeit gegründete Bergedorfer Schifffahrtslinie (BSL) wurde im Bergedorfer Hafen eine Liegemöglichkeit für
einen Ponton geschaffen. Der Nachbau eines Vierländer Gemüseewers nach traditionellen Plänen wurde initiiert, mit öffentlichen Mitteln gefördert und der Bau mitten im Hafen umgesetzt. Der Ewer bietet heute für die Bergedorfer Museumslandschaft Touren über die Dove-Elbe zum Freilichtmuseum Rieck Haus an und nutzt auch sonst die Dove-Elbe für Charterfahrten bis in den Hamburger Hafen.

 

Die Neugestaltung der Serrahnstraße mit der denkmalgeschützten Kaimauer und dem historischen Kran steht für 2020/21 an. In diesem Zuge werden für die BSL und die Alstertouristik (ATG) moderne Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten geschaffen. Damit und durch weitere Maßnahmen wird der Bergedorfer Hafen attraktiv für die Zukunft mit Fahrgastschiffen gemacht. – Die BSL und die ATG befördern jährlich insgesamt rund 35.000 Passagiere über die Dove-Elbe dorthin oder starten von dort aus in Richtung DoveElbe. Die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation (BWVI, heute Behörde für Wirtschaft
und Innovation, BWI) hat 2017/2018 gemeinsam mit dem Bezirk Bergedorf ein Projekt zum Tourismusmanagement von der inspektour GmbH durchführen lassen. Im Rahmen dieser Arbeit wurde der Wassersport mit den vielfältigen Freizeitmöglichkeiten als ein Highlight des Bergedorf-Tourismus hervorgehoben. 
Der Bezirk Bergedorf ist Partner im Projekt „Kurs Elbe. Hamburg bis Wittenberge“ und damit Vertreter der FHH. Es ist ein Leitprojekt der Metropolregion, mit dem die Flusslandschaften an der Elbe und ihren Nebenflüssen in ihrer touristischen Entwicklung gefördert werden. Die Öffnung der Dove-Elbe zur Tideelbe würde das Ende des gesamten Projektes bedeuten. Weitere Infos dazu: https://www.kurs-elbe.de/das-projekt Die Regattastrecke mit Leistungszentrum Rudern- und Kanusport bietet nationale und internationale Regatten. Sie ist Olympiastützpunkt und für Hamburg als „Active City“ alternativlos. Die Sportler, Besucher und Zuschauer nehmen einen Eindruck der Sportstätten und natürlich der mehr als 800-jährigen Kulturlandschaft mit, der zu Folgebesuchen einlädt.

Zahlreiche kleine und mittlere Gewerbebetriebe (KMU) sind in die Kulturlandschaft eingebettet, die von Wasserläufen und Grabensystemen sowie Seen und Bracks durchzogen ist. Von einer Änderung der Wasserstände durch Anschluss an Ebbe und Flut wären zahlreiche KMU betroffen. Dazu zählt u. a. Paddel Meier an der Gose-Elbe, deren Gäste gern die benachbarte Dove-Elbe intensiv nutzen. Zusammen mit weiteren Anbietern aus Fahrradvermietung und Gastronomie werden aktive Kombinationen wie Bike – Boat – BBQ gern wahrgenommen. Dazu bieten Beherbergungsbetriebe die Verlängerung des Aufenthalts an. Hinzu kommen Neuerungen wie Narrowboats (Wohnboote) und Flusskreuzfahrten der Bergedorfer Schifffahrtslinie Buhr. – Viele Arbeitsplätze wären gefährdet oder würden direkt vernichtet werden. Mehrere Restaurants liegen am Wasser, wie das Fährhaus Tatenberg, das Landhaus Voigt und Clausen’s Vierländer Landhaus. Diese werden von Freizeitsportlern und -kapitänen gern besucht oder mit Betriebsausflügen und Hochzeits- sowie anderen Festgesellschaften angesteuert, sowohl aus Hamburgs Zentrum als auch aus dem Bergedorfer Hafen kommend. Dies fiele bei Tidenhub weg. Auch die Betriebe am Bergedorfer Hafen aus Gastronomie oder Gästeführer und Einzelhandel sowie Museen wären durch rückläufige Besucherzahlen betroffen – mit entsprechenden Auswirkungen auf die dort Beschäftigten. In Bergedorfs Zentrum wurden kürzlich die Kupferhofterrassen am Serrahn eingeweiht.